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Online-Strafanzeige in Bayern mit cit intelliForm umgesetzt

Anwendung erspart für ausgewählte Delikte Gang zur Wache. Assistenten-gestützte Formulare führen Schritt für Schritt durch Anzeigeprozess. Polizei profitiert von strukturierter Datenqualität und kann Arbeitsprozesse optimieren.

Dettingen/Teck, 17.04.2018 – Die cit GmbH, Spezialist für E-Government und formularbasierte Prozesse, begrüßt den neuen Service der Bayerischen Polizei zur Anzeigeerstattung Online auf Basis des Formularservers cit intelliForm.

Seit rund einem Monat können Bürgerinnen und Bürger in Bayern online Strafanzeigen zu Delikten im Zusammenhang mit Online-Betrug sowie Diebstahl oder Sachbeschädigung von Fahrzeugen und Fahrrädern stellen. Ab sofort können in Bayern online Anzeigen erstattet werden.

Zunächst konzentriert sich die bayerische Lösung auf Delikte aus dem Bereich Kleinkriminalität, da diese in der überwiegenden Zahl der Fälle keine Sofortmaßnahmen der Polizei erfordern. Marianne Gottwald, Polizeioberkommissarin und am Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei verantwortlich für die technische Umsetzung des Verfahrens, erläutert: „Die Erfahrung aus anderen Bundesländern hat gezeigt, dass es für die Bürger umso leichter ist, ein Formular für die Online-Strafanzeige auszufüllen, desto genauer es für den jeweiligen Zweck angepasst wurde.” Aus diesem Grund habe man sich dafür entschieden, zunächst nur einige wenige Formulare, diese dafür aber sehr sorgfältig und genau online verfügbar zu machen. „Diese strukturierten Formulare entsprechen inhaltlich nun genau dem, was der Beamte in der zuständigen Dienststelle für die Erfassung des Vorgangs braucht.”

Bisher nutzen die Bürger das bei der Polizei in Bayern eingesetzte Kontaktformular zur Erstattung von Anzeigen. „Das Kontaktformular der Bayerischen Polizei dient nicht dem Ziel der Anzeigeerstattung, insofern waren die übermittelten Informationen sehr unstrukturiert. Ihnen musste aufgrund des Strafverfolgungsgebotes aber selbstverständlich nachgegangen werden – häufig mit einem erheblichen Aufwand, weil wichtige Angaben fehlten und erst mühsam recherchiert werden mussten”, erklärt Gottwald. „Mit der Anzeigeerstattung Online wird es nun den Bürgern erleichtert, die Daten anzugeben, die die Beamten tatsächlich zur Strafverfolgung benötigen und auch auf der Wache erheben würden.”

Für die Umsetzung der Online-Strafanzeige kommt der bereits seit längerem vom IT-Dienstleistungszentrum Bayern genutzte Formularserver intelliForm der Firma cit zum Einsatz. Der Nutzer wird damit assistenten-gestützt durch das Formular geführt, es gibt hinterlegte Auswahllisten und verschiedene Hilfestellungen, die das Ausfüllen des Formulars erleichtern, beispielsweise bei der Auswahl der richtigen Dienststelle. Die eingegebenen Daten werden automatisch auf Plausibilität geprüft, der Nutzer kann Dokumente hochladen und eine Navigationsleiste zeigt ihm jederzeit an, bei welchem Schritt des Ausfüllens er sich gerade befindet. Das responsive Design erlaubt nicht nur eine komfortable Nutzung am heimischen PC, sondern auch von unterwegs mit Tablet oder Smartphone.

„Die Umsetzung mit cit intelliForm war für uns sehr unkompliziert”, freut sich Gottwald.

Höhere Datenqualität und weniger Aufwand durch strukturierte Erfassung

Das neue Angebot sehe man zunächst einmal als zusätzlichen Bürgerservice. „Bei dieser Art von Anzeigen geht der Bürger üblicherweise nach seiner Arbeit zur Polizeiinspektion und da ist dann häufig viel los”, so die Polizeioberkommissarin. „Mit der Internetwache erspart sich der Bürger den Gang zur realen Wache und die mögliche Wartezeit. Die Beamten können ihre Arbeitsprozesse optimieren, indem sie sich der Anzeige dann widmen können, wenn es die aktuelle Einsatzlage erlaubt.”

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bezeichnete die Online-Anzeigeerstattung in einer Pressemitteilung als Win-Win-Situation: „Geschädigte können schnell und unabhängig von Ort und Zeit online ihre Anzeige erstatten. Außerdem erhalten unsere Polizeidienststellen dank des detaillierten Erfassungsprogramms strukturierte Daten, die zeitintensive Nachermittlungen minimieren können."

Innerhalb der ersten zwei Wochen, in denen die Anwendung verfügbar war, wurde die Online-Strafanzeige laut Gottwald rund 20.000-mal aufgerufen und es wurden bereits 550 Anzeigen über das Internet gestellt.

Erfolg macht Lust auf Mehr

„Das Beispiel Online-Strafanzeige in Bayern zeigt, wie mithilfe eines einmal installierten Formularservers einfach immer neue Anwendungen in Betrieb genommen werden können”, sagt Klaus Wanner, geschäftsführender Gesellschafter bei cit. „Ohne großen Programmieraufwand und hohe Kosten kommt man hier rasch zu überzeugenden Ergebnissen.”

Wie es mit der Anwendung zukünftig weitergeht, will man im Freistaat nach einer Testphase von rund einem Jahr besprechen, in der man die Erfahrungen aus den Dienststellen sammelt. „Danach werden wir entscheiden, ob wir unser Angebot auf andere geeignete Deliktsbereiche ausweiten”, kündigte Innenminister Herrmann an.

Als zweiter Schritt neben der Ausweitung des Angebots auf weitere Delikte seien laut Gottwald auch eine Anbindung an die BayernID zur unkomplizierten Erfassung der eigenen Daten des Anzeigenstellers sowie eine Anbindung an das polizeiinterne Vorgangssystem denkbar.

Die Möglichkeit zur Online-Anzeige in Bayern haben Bürger hier: http://www.polizei.bayern.de