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Digitale Lösungen sorgen für Entscheidungsfähigkeit bei Baugenehmigungen auch während der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat Baugenehmigungsverfahren massiv ins Stocken gebracht. Virtuelles Bauamt ermöglicht Zugriff auf Unterlagen und Austausch mit allen Beteiligten auch im Homeoffice.

Dettingen/Teck, 18.8.2020 - Die cit GmbH, Spezialist für E-Government und formularbasierte Prozesse, rät Kommunen angesichts der während der Corona-Pandemie massiv ins Stocken geratenen Erteilung von Baugenehmigungen zur Einführung digitaler Baugenehmigungsverfahren, die allen Beteiligten innerhalb wie außerhalb der Verwaltung den Online-Zugriff auf Informationen sichern.

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, BFW, zeigt sich nach einer Umfrage unter seinen Mitgliedern zu den Folgen der Corona-Pandemie alarmiert. Demnach berichten vier Fünftel der Bauträger, dass die Erteilung von Baugenehmigungen, die Schaffung von Planungsrecht und die Bauleitplanung auf kommunaler Ebene noch länger als üblich dauerten und diese Verzögerungen für große Probleme und zusätzliche Kosten sorgen.

Beim Blick in die Zukunft gehen laut Umfrage 61 Prozent der Bauträger davon aus, dass die Anzahl der beantragten Baugenehmigungen in diesem Jahr sinken wird. 71 Prozent der Befragten rechnen damit, dass sich geplante Baubeginne um mehrere Monate verschieben werden.

Der Grund: im Homeoffice sind für die Erteilung einer Baugenehmigung notwendige Unterlagen oftmals nicht zugänglich und der Austausch mit den Projektbeteiligten deutlich erschwert.

„Jetzt rächt sich, dass viele Kommunen digitale Baugenehmigungsverfahren noch nicht angegangen sind“, erklärte BFW-Präsident Andreas Ibel gegenüber dem Handelsblatt. Überall da, wo sonst Menschen zusammenkämen, müssten digitale Lösungen gefunden werden, mahnte er. Das gelte auch beim Einreichen und Bearbeiten von Baugenehmigungen in den Bauaufsichtsbehörden. Die Mitarbeiter in den Verwaltungen müssten auch im Homeoffice entscheidungsfähig gemacht werden, forderte der BFW-Präsident. Anderenfalls drohten verheerende Folgen: „Was nicht genehmigt wird, kann nicht gebaut werden.“

Angesichts der bereits jetzt bestehenden Wohnungsknappheit und dringend benötigtem Wohnungsbau ein echtes Problem.

Dabei gibt es entsprechende Lösungen für ein Virtuelles Bauamt, die sich in der Praxis bereits bewährt haben.

Die cit GmbH hat beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Essener Systemhaus (ESH) das Baugenehmigungsverfahren für die Stadt Essen digitalisiert.

Die Lösung cit intelliForm stellt dabei die Plattform zur Verfügung, über die die Bauanträge angenommen werden, bevor sie in das Fachverfahren – in diesem Fall die Software „ProBAUG” der Prosoz Herten GmbH – zur Bearbeitung übernommen werden. Über die Plattform können die Antragsteller, die Entwurfsverfassenden und die Fachplaner gemeinsam die Bauvorlagen zusammenstellen und haben somit immer Zugriff auf einen aktuellen Planungsstand.

Als eines der ersten Projekte bundesweit setzt die Stadt Essen für Baugenehmigung online auf den neuen XBau-2.0-Standard für den Austausch von Informationen zwischen den verschiedenen Systemen, um die Zukunftsfähigkeit der Lösung sicherzustellen und Synergien schneller nutzen zu können.

XBau 2.0 ist ein XML-basierter Standard für den Datenaustausch der Bauaufsichtsbehörden mit ihren Kommunikationspartnern. Dazu gehören auf Seiten des Bauherrn beispielsweise Architekten, Prüfsachverständige und Fachplaner, in der Verwaltung verschiedene Ämter und als dritte Gruppe Fachbehörden. Letztere werden mit XBau in die Lage versetzt, ihre Prozesse ämterübergreifend und medienbruchfrei auszuführen. Das führt zu erheblichen Effizienzgewinnen und beschleunigt den Entscheidungsprozess: Vom Antragsteller eingehende XBau-konforme Daten und Unterlagen können beispielsweise bei Prüfungen der Bauaufsicht sofort einbezogen werden. An Dritte im Prozess können Daten maßgeschneidert geliefert werden. Fachbehörden, die von der Bauaufsicht zur Stellungnahme beteiligt werden, profitieren ihrerseits, weil sie effizienter mit der Bauaufsicht zusammenarbeiten können.

„Im Baugenehmigungsverfahren gibt es besonders viele verwaltungsinterne als auch externe Beteiligte, es erfordert deshalb eine intensive Kommunikation und einen umfassenden Datenaustausch zwischen den Akteuren”, erklärt Thilo Schuster, geschäftsführender Gesellschafter der cit GmbH. „Gerade die Corona-Pandemie hat jetzt gezeigt, wie wichtig es ist, all diese Daten digital verfügbar zu haben und untereinander austauschen zu können, damit sämtliche damit zusammenhängenden Prozesse nicht ins Stocken geraten.“

Dabei steht das Virtuelle Bauamt nur beispielhaft für viele Prozesse, bei denen Unterlagen eingereicht und geprüft werden müssen. Die Pandemie hat deutlich gezeigt wie dringend notwendig es ist, Verwaltungsvorgänge zu digitalisieren, um handlungsfähig zu bleiben. Und auch unabhängig von derartigen Ausnahmesituationen könnten digitale Prozesse grundsätzlich vieles beschleunigen.